Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erektionsstörungen
Fast 70% der Männer mit Erektionsstörungen erleiden eine Herzerkrankung.1 Tatsächlich kann die Erektile Dysfunktion ein Frühwarnzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Die kleinen Arterien im Penis sind von Fettablagerungen (Plaquebildung) und Verschlüssen (Okklusionen) früher betroffen, als die größeren Herzkranzgefäße.2
Herzprobleme: Erektionsstörungen können ein Frühwarnzeichen sein
Erektionsstörungen treten häufig bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Normalerweise gehen sexuelle Probleme der kardiovaskulären Erkrankung sogar voraus und sollten daher als Symptom ernst genommen werden. Die Bildung von Plaques (Ablagerungen) an den Innenseiten der Arterien bei der Koronaren Herzkrankheit kann die Menge des durchfließenden Blutes einschränken. Wenn der Zufluss von sauerstoffreichem Blut in Ihre Herzmuskulatur in den Arterien blockiert wird, kann dies zu einer Angina Pectoris (Engegefühl/Brustschmerzen) oder einem Herzinfarkt führen.3 Die Arterien, die den Penis mit Blut versorgen, sind wesentlich kleiner als die, die für die Versorgung des Herzens zuständig sind. Aus diesem Grund können Erektionsprobleme ein erster Hinweis auf eine entstehende Herzerkrankung sein.1
Bei Patienten mit bereits bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht ein erhöhtes Risiko für eine Erektile Dysfunktion. Daher können Erektionsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als zwei Anzeichen desselben Krankheitsbildes betrachtet werden.2
Zudem können Erektionsstörungen als mögliche Nebenwirkung bei Medikamenten zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck auftreten. Auch bei der Einnahme von PDE-5 Hemmern (Phosphodiesterase-5-Hemmer) kann es zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen.
Was bedeutet das für Sie
Reden Sie mit Ihrem Arzt oder Kardiologen, wenn Sie unter Erektionsstörungen leiden. Und sprechen Sie auch das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Wenn Sie bereits Blutdruckmedikamente, Nitrate oder andere Herzmedikamente einnehmen, wird Ihr Arzt Sie über die Eignung von zusätzlichen Medikamenten bei Erektionsstörungen beraten. Eventuell gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten, die für Sie eher in Frage kommen.
Quellen
- Gandaglia G, Briganti A, Jackson G et al. A systematic review of the association between erectile dysfunction and cardiovascular disease. Eur Urol. 2014 (65):968-978.
- Gandaglia G, Montorsi F, Montorsi P. Management of erectile dysfunction in patients with preexisting cardiovascular disease. G Ital Cardiol (Rome). 2016 May;17(5):356-62.
- NIH National Heart, Lung and Blood Institute, What is Coronary Heart Disease? (n.d.) Retrieved from https://www.nhlbi.nih.gov/health/health-topics/topics/cad